Secondhand: Graf Sponheim’s Ehe. Historische Erzählung. Mit Stammbaum der Sponheim-Kreuznacher Linie. Papke, Käthi, um 1920 +++ Rarität +++
30,00 €
Beschreibung
Beschreibung:
Nachtrag (S. 252-253):
Graf Johannes von Sponheim-Kreuznach regierte bis zum Jahre 1340. Bei zunehmender Leibesschwäche setzte er den ältesten Sohn seines um 1337 gestorbenen Bruders Simon, Walram, zum Erben aller seiner Güter ein, und schied Ende Februar im festen Glauben an seinen Erlöser aus dieser Welt. Wie man annimmt, ist er im Kloster zu Schwabenheim beigesetzt.
Ein bleibendes Andenken an ihn ist in Kreuznach die alte steinerne Brücke, die die beiden Stadtteile verbindet. Sie ist keine andere, als diejenige, welche Graf Johannes erbaute. Die Kirche auf dem Wörth stand nur bis zum 18. Oktober 1689, wo sie von den Franzosen zerstört wurde. Später von Engländern, die das Bad besuchten, neu aufgebaut und 1863 eingeweiht, erinnert noch ein guterhaltener Chor an die alte Kirche, der für englischen Gottesdienst eingerichtet ist.
Von 1340 an führte Graf Walram von Castellaun die Sponheim-Kreuznacher Linie weiter, bis sie um 1417 mit Elisabetha, der Gemahlin des Pfalzgrafen Ruprecht, erlosch.
Hans von Roppenstein aber, der Sohn des Grafen Johannes, wurde der Begründer der „Edlen von Koppenstein“, eines stolzen, tapferen, rühmlich bekannten Rittergeschlechts, das erst um 1760 im Mannesstamme erlosch.
Von Gerlindis weiß die Geschichte nichts mehr zu berichten. Alle Chroniken jener Zeit rühmen nur einstimmig ihre wunderbare Schönheit und den seltenen Liebreiz, der sie auszeichnete.
Jahrhunderte sind über der stillen Gruft des Grafen Johannes dahingerauscht. Verweht – vergessen ist der Name des einst so mächtigen, stolzen Grafengeschlechtes. Das Stammschloß ist um 1689 von den Franzosen zerstört und vernichtet worden, und nur der Bergfried ragt noch düster empor und grüßt die alte Stiftskirche auf dem gegenüberliegenden Hügel. Auch die Kauzenburg sank um 1689 durch die Franzosen in Trümmer, ebenso die Ebernburg und die Feste auf dem Rheingrafenstein. Die Altenbaumburg aber war schon um etwas 1450 Ruine, und wurde im Bauernkriege 1525 gänzlich zerstört.
Auf dem Kauzenberg bei Kreuznach aber kann man sich in dem freundlichen Gasthaus, das in und neben der Ruine erbaut ist, an Leib und Seele erquicken, und den gleichen wundervollen Blick ins Tal hinab genießen, wie ihn Graf Johannes ungezählte Male genoß. Wer aber mit besonders feinem Ohr begabt ist, vermag wohl in stiller Nachtstunde in dem leisen Säuseln und Flüstern um die altersgrauen Mauern noch mancher Kunde zu lauschen von Johannes und Gerlind und ihrer treuen, festen Liebe, die alles Trennende überwand.
Auch die Geschichten vom Rheingrafenstein bei Münster a. St. und der weißen Lilie leben noch im Volksmunde fort, und wer die Altenbaumburg besucht, sollte nicht vergessen, ehrfurchtsvoll jene Stelle aufzusuchen, wo die seltsame Blume durch zwei Jahrhunderte täglich neu erblühte, um an die Sühne eines schrecklichen Geschehens zu mahnen.
Wer aber den Rheingrafenstein und die Ebernburg besuchen will, kommt auf seinem Wege durch das liebliche Münster am Stein. Das kleine Dörfchen, in welchem Gerlindis einst bei ihrer Muhme Zuflucht suchte, ist im Laufe der Jahrhunderte ein bekanntes und bedeutendes Radio-Soolbad geworden, in dem schon viele Leidende volle Genesung fanden.
Die Geschlechter der Wild- und Raugrafen aber, beides Namen ohne weitere Bedeutung, sind alle erloschen.
251 S. + 3 S. Nachtrag, Leineneinband mit Goldprägung, an den Rändern etwas verblasst, sonst in sehr gutem Zustand. Im Anhang befindet sich eine „Genealogie der Sponheim-Kreuznacher Linie“, ebenfalls in sehr gutem Zustand. Namenseintrag auf Vorsatz. Seiten leicht nachgedunkelt. Sprache: Deutsch, Schrift: Fraktur, Format: 18,5 x 13,5 cm, Gewicht in Gramm: 370 +++ RARITÄT +++
Bibliografische Details:
Titel: Graf Sponheim’s Ehe. Historische Erzählung.
Verlag: Gottlob Koezle, Wernigerode
Erscheinungsdatum: um 1920
Auflage: Erstauflage
Einband: Leinen
Zustand: gut